Synthetischer einkristalliner Saphir (Al2O3) ist aufgrund seiner einzigartigen Kombination herausragender optischer, physikalischer und chemischer Eigenschaften das meistgefragte Material im Bereich optischer Hochtechnologieanwendungen. Saphir ist transparent über einen großen Wellenlängenbereich vom Vakuum-UV bis ins mittlere Infrarot (0,18 µm bis nahezu 6 µm). Aufgrund seiner rhombisch-hexagonalen Kristallstruktur zeigt Saphir in vielen seiner optischen und physikalischen Eigenschaften anisotropes Verhalten. Daher ist das genaue Verhalten optischer Komponenten aus Saphir stark abhängig von der kristallografischen Ausrichtung relativ zur optischen Achse (c-Achse, 0001). Saphir zeigt leichte Doppelbrechung in allen Kristallrichtungen außer parallel zur c-Achse. Aufgrund seiner extremen Härte – Saphir ist der härteste unter den oxidischen Einkristallen – kann Saphir nur mit wenigen Materialien (z.B. Diamant oder Borkarbid) bearbeitet werden, ist also „kratzfest“ gegenüber anderen Materialien. Dank seiner großen Festigkeit können z.B. Saphirfenster bei gleicher Performance sehr viel dünner gearbeitet werden als vergleichbare Fenster aus anderen optischen Materialien. Ein Grund mehr Saphir auch bei Wellenlängen nahe der Transmissionsgrenze einzusetzen. Die Beständigkeit gegenüber den meisten Chemikalien, seine hohe Temperaturbelastbarkeit und Biokompatiblität erschließen diesem Material unzählige weitere Anwendungsmöglichkeiten außerhalb der Optik in den Bereichen Industrie, Medizin & Healthcare, Luft- und Raumfahrt usw.
Wir liefern vorzugsweise, aber nicht nur Saphirmaterial das nach den folgenden Methoden hergestellt wird:
Kyropoulos-Methode: Diese Züchtungsmethode ergibt sehr große Kristallbirnen mit nahezu zylindrischer Form und Durchmessern von 70 mm bis 300 mm und einer Länge von bis zu 600 mm. Kyropoulos-Kristalle zeichnen sich hohe optische Homogenität und sehr niedriger Versetzungsdichte (Kristallfehlstellen) aus und können in jegliche Orientierung zerschnitten werden. Dieses Verfahren ist wirtschaftlich sehr effizient zur Herstellung von Substraten für die LED- und SOS-Technologie.
Stepanov (EFG)-Methode: Diese Methode erlaubt die Züchtung von Kristallen mit Geometrien nahe dem Endprodukt und minimiert den weiteren Bearbeitungsaufwand. Dies führt vielfältig zu einer signifikanten Kostensenkung. Dazu zählen Rohre, Stäbe (auch Ein- und Mehrlochstäbe), Platten oder z.B. einseitig geschlossene Tiegel. Deartige Platten können Abmessungen von ca. 80 mm Breite und über 1000 mm Länge erreichen, Stäbe und Rohre je nach Durchmesser noch länger. Diese Kristalle können nach verschiedenen kristallografischen Orientierungen gezüchtet werden und finden überall dort Anwendung, wo die optischen Anforderungen nicht so hoch sind.
Transmission Range, µm | 0.15 – 5.50 |
Refractive Index, at 1.0139 µm | 1.755 |
Reflection Loss, % for two surfaces at 1 µm | 14 |
dN/dT, 1/°C at 0.6 µm | + 13 x 10-6 |
Hauptanwendungsgebiete von synthetischem Saphir:
Optik: Saphir ist das überragende Material für die anspruchsvollsten optischen Anwendungen. Zum Einen aufgrund seiner hohen Transparenz im weiten Wellenlängen-bereich von < 180 nm bis nahezu 6 µm und zum Anderen ist es um Größenordnungen fester als Glas. Die hohe optische Transmission in Verbindung mit der fast 100-prozentigen chemischen Beständigkeit, der mechanischen Verschleißfestigkeit und hohen Temperaturverträglichkeit machen Saphir zum führenden Material in der optischen Sensorik, Spektroskopie, Interferometrie u.s.w.
Mechanik: Saphir findet breite Anwendung als kratzfestes Deckglas bei hochwertigen Uhren, Scanneranwendungen (Supermarkt, Logistik, chemische und pharmazeutische Industrie) und anderen Einsatzgebieten wo höchste Verschleißfestigkeit gefragt ist. Vom Lagerstein über Handydisplays bis hin zur Wasser-/Sandstrahldüse!
Hochtemperatur- und Hochdruck: Aufgrund der einzigartigen Kombination von physikalischen, chemischen und optischen Eigenschaften kann Saphir höchsten Druck- und Temperaturschockeinflüssen ausgesetzt werden. Mit einem Schmelzpunkt von über 2000°C ein ideales Material für Hochtemperaturanwendungen, kommt aber auch in der Kryotechnik zum Einsatz. Kundenspezifische Hochtemperaturrohre und Ofenfenster oder Vakuum-Viewports sind nur ein kleiner Auszug aus unserer Fertigungspalette.
Chemie: Saphir ist chemisch inert gegenüber den meisten üblichen Säuren und Laugen, und das bis zu einer Temperatur von ca. 1000°C. Daher bieten Saphirrohre, -tiegel, -optiken in den verschiedensten Anwendungen in der chemischen Industrie extrem hohe Standzeiten gegenüber anderen Materialien oder müssen gar nicht gewechselt werden. Saphir ersetzt mehr und mehr Quarzprodukte aufgrund seiner höheren Lebensdauer und geringerer Kontaminierbarkeit bei gleichzeitig guter UV-transmission.
Elektrotechnik: Neben den typischen Applikationen Isolation und Wärmeleitung findet Saphir aufgrund seiner hohen und stabilen dielektrischen Konstante breite Anwendung als elektronisches Substratmaterial. Unter Ausnutzung der anisotropen Eigenschaften bilden Saphirwafer die Grundlage für diverse Produkte aus dem Halbleiterbereich und ist derzeit das am meisten eingesetzte Substratmaterial für die epitaxiale Schichtabscheidung für die Gallium-Nitrit GaN basierten LED (Light Emitting Diodes).
Medizin: Saphir ist ein gängiges Fenstermaterial für medizinische (auch technische) Endoskope. Das basiert neben der Biokompatiblität auf der hohen Beständigkeit in Kontakt mit biologischem Gewebe und medizinischen Flüssigkeiten und der einfachen Sterilisiertbarkeit im Autoklaven. Der Einsatz von Saphirskalpellen oder Spitzen für die Laserchirugie ist heute gängige Praxis. Im Bereich Beauty Care/Dermatologie bilden Saphirlichtleiter den Kontakt zwischen der Hochenergiequelle und der menschlichen Haut, z.B. bei der Behandlung von Pigmentstörungen, Haar- und Tattooentfernung u.s.w.

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